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grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:heizlast

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grundlagen:bauphysikalische_grundlagen:heizlast [2012/03/06 16:00] aespenbergergrundlagen:bauphysikalische_grundlagen:heizlast [2018/10/29 12:38] cblagojevic
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-===== Heizlast im voraus bestimmen =====+===== Heizlast im Voraus bestimmen =====
  
-Ob die beschriebene funktionale Vereinfachung in einem konkreten Projekt wirklich realisiert werden kann, hängt entscheidend von den im betreffenden Fall tatsächlich auftretenden maximalen Heizleistungen (eben von der Heizlast) ab. Damit wird es für Passivhäuser heute wieder wichtig, die **Heizlasten zuverlässig im voraus zu bestimmen**. Mit Passivhäusern sind die Bauherren wieder in einer Situation wie vor den Ölkrisen, in der zwar eine korrekte Auslegung der Heiztechnik erforderlich, der resultierende Jahresverbrauch aber so gering ist und so niedrige Aufwendungen erfordert, dass er kaum noch interessiert. Deshalb ist es wichtig, ein zuverlässiges Verfahren für die Bestimmung der Heizlast zur Verfügung zu haben. +Ob die beschriebene funktionale Vereinfachung in einem konkreten Projekt wirklich realisiert werden kann, hängt entscheidend von den im betreffenden Fall tatsächlich auftretenden maximalen Heizleistungen (eben von der Heizlast) ab. Damit wird es für Passivhäuser heute wieder wichtig, die **Heizlasten zuverlässig im Voraus zu bestimmen**. Mit Passivhäusern sind die Bauherren wieder in einer Situation wie vor den Ölkrisen, in der zwar eine korrekte Auslegung der Heiztechnik erforderlich, der resultierende Jahresverbrauch aber so gering ist und so niedrige Aufwendungen erfordert, dass er kaum noch interessiert. Deshalb ist es wichtig, ein zuverlässiges Verfahren für die Bestimmung der Heizlast zur Verfügung zu haben. 
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   * Die Tatsache, dass innere Wärmequellen und passiv solare Gewinne auch bei der Heizlastberechnung, insbesondere bei Objekten mit gutem Wärmeschutz, berücksichtigt werden müssen, kann auf Basis der Messwerte bestätigt werden.   * Die Tatsache, dass innere Wärmequellen und passiv solare Gewinne auch bei der Heizlastberechnung, insbesondere bei Objekten mit gutem Wärmeschutz, berücksichtigt werden müssen, kann auf Basis der Messwerte bestätigt werden.
   * An Hand gemessener Temperatur- und Heizlastverläufe in ganz besonders gelagerten Einzelfällen (z.B. Winterabwesenheit mit Heizungsabschaltung in einer Wohnung) kann auch das Verhalten in zuvor theoretisch behandelten Sondersituationen nun messtechnisch validiert werden. Auch diese Untersuchungen bestätigen die Simulation.   * An Hand gemessener Temperatur- und Heizlastverläufe in ganz besonders gelagerten Einzelfällen (z.B. Winterabwesenheit mit Heizungsabschaltung in einer Wohnung) kann auch das Verhalten in zuvor theoretisch behandelten Sondersituationen nun messtechnisch validiert werden. Auch diese Untersuchungen bestätigen die Simulation.
-  * Aus den Fallstudien und der Simulation ergibt sich eine hohe Temperaturstabilität von Gebäuden mit sehr gutem Wärmeschutz, insbesondere von Passivhäusern. Dies erhöht die Fehlertoleranz sowohl gegenüber Extremereignissen („Jahrhundertwinter“) als auch gegenüber Auslegungsfehlern. Natürlich muss diese Erkenntnis sehr vorsichtig gehandhabt werden: Überschreiten die kumulierten Fehler eine bestimmte Schwelle, so geht neben dem Passivhaus-Standard auch die Gutmütigkeit dieses Standards verloren und die Fehler wirken sich dann um so massiver aus. Daher ist dazu zu raten, die Planungsaufgabe und Qualitätssicherung besonders ernst zu nehmen und die aus einem korrekt geplanten und gebauten Passivhaus resultierende Toleranz für die bessere Behaglichkeit und die Handlungsfreiheit der Bewohner zu nutzen.+  * Aus den Fallstudien und der Simulation ergibt sich eine hohe Temperaturstabilität von Gebäuden mit sehr gutem Wärmeschutz, insbesondere von Passivhäusern. Dies erhöht die Fehlertoleranz sowohl gegenüber Extremereignissen („Jahrhundertwinter“) als auch gegenüber Auslegungsfehlern. Natürlich muss diese Erkenntnis sehr vorsichtig gehandhabt werden: Überschreiten die kumulierten Fehler eine bestimmte Schwelle, so geht neben dem Passivhaus-Standard auch die Gutmütigkeit dieses Standards verloren und die Fehler wirken sich dann umso massiver aus. Daher ist dazu zu raten, die Planungsaufgabe und Qualitätssicherung besonders ernst zu nehmen und die aus einem korrekt geplanten und gebauten Passivhaus resultierende Toleranz für die bessere Behaglichkeit und die Handlungsfreiheit der Bewohner zu nutzen.
   * Die zentrale Fragestellung dieser Studie betreffend: Die Berechnungsansätze nach dem in [Bisanz 1999] publizierten Verfahren haben sich in allen untersuchten Objekten sehr gut bewährt. Das Verfahren ist damit einem besonderen Härtetest unterzogen worden, denn gerade in Passivhäusern mit ihren extrem geringen Heizlasten ist die Empfindlichkeit gegenüber Einflussgrößen wie der Solarstrahlung besonders groß. Nur in solchen Gebäuden kann man daher ein solches Verfahren überhaupt mit Aussicht auf Erfolg testen, weil bei Objekten mit hohen Heizlasten Einflüsse dieser Größenordnung von anderen Effekten meist überdeckt werden.   * Die zentrale Fragestellung dieser Studie betreffend: Die Berechnungsansätze nach dem in [Bisanz 1999] publizierten Verfahren haben sich in allen untersuchten Objekten sehr gut bewährt. Das Verfahren ist damit einem besonderen Härtetest unterzogen worden, denn gerade in Passivhäusern mit ihren extrem geringen Heizlasten ist die Empfindlichkeit gegenüber Einflussgrößen wie der Solarstrahlung besonders groß. Nur in solchen Gebäuden kann man daher ein solches Verfahren überhaupt mit Aussicht auf Erfolg testen, weil bei Objekten mit hohen Heizlasten Einflüsse dieser Größenordnung von anderen Effekten meist überdeckt werden.
  
grundlagen/bauphysikalische_grundlagen/heizlast.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/18 11:48 von wolfgang.hasper@passiv.de