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grundlagen:anmerkungen_zur_geschichte [2016/08/24 10:30] – [Das Passivhaus Darmstadt Kranichstein] kdreimanegrundlagen:anmerkungen_zur_geschichte [2019/05/22 10:09] – [Systematische Arbeiten in Deutschland: Hörster und Steinmüller mit dem Philips-Experimentierhaus] cblagojevic
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 ===== Forschungsschiff Fram war Passivhaus (!) ===== ===== Forschungsschiff Fram war Passivhaus (!) =====
  
-{{:picopen:fram_nansen.jpg?300 }} <- **Die "Fram", das Polarschiff von Fridtjof Nansen, war ein Passivhaus (1883)**\\ \\ Das erste wirklich funktionsfähige und vollwertige Passivhaus war kein Haus, sondern ein Schiff: Die Fram von Fritjof Nansen (1883).\\ \\ Er selbst schreibt: +{{:picopen:fram_nansen.jpg?300 }} <- **Die "Fram", das Polarschiff von Fridtjof Nansen, war ein Passivhaus (1893)**\\ \\ Das erste wirklich funktionsfähige und vollwertige Passivhaus war kein Haus, sondern ein Schiff: Die Fram von Fritjof Nansen (1893).\\ \\ Er selbst schreibt: 
-"... //Die Wände sind mit geteertem Filz bedeckt, darauf folgt Korkfüllung, dann eine Vertäfelung aus Tannenholz, dann wieder eine dicke Filzlage, dann luftdichtes Linoleum und schließlich wieder eine Täfelung. Die Decken ... sie haben alles in allem eine Dicke von ungefähr 40 cm. Das Fenster, durch das die Kälte besonders leicht eindringen konnte, wurde durch dreifache Scheiben und auf andere Weise geschützt. (Hier) ist ein warmer, gemütlicher Aufenthaltsort. Ob das Thermometer 5° oder 30° unter dem Nullpunkt steht, wir haben kein Feuer im Ofen. Die Ventilation ist ausgezeichnet, ...da sie geradezu frische Winterluft durch den Ventilator hinabtreibt. Ich gehe daher mit dem Gedanken um, den Ofen ganz wegnehmen zu lassen; er ist nur im Wege.//"\\ (aus Nansen: "In Nacht und Eis", 1887)\\+"... //Die Wände sind mit geteertem Filz bedeckt, darauf folgt Korkfüllung, dann eine Vertäfelung aus Tannenholz, dann wieder eine dicke Filzlage, dann luftdichtes Linoleum und schließlich wieder eine Täfelung. Die Decken ... sie haben alles in allem eine Dicke von ungefähr 40 cm. Das Fenster, durch das die Kälte besonders leicht eindringen konnte, wurde durch dreifache Scheiben und auf andere Weise geschützt. (Hier) ist ein warmer, gemütlicher Aufenthaltsort. Ob das Thermometer 5° oder 30° unter dem Nullpunkt steht, wir haben kein Feuer im Ofen. Die Ventilation ist ausgezeichnet, ...da sie geradezu frische Winterluft durch den Ventilator hinabtreibt. Ich gehe daher mit dem Gedanken um, den Ofen ganz wegnehmen zu lassen; er ist nur im Wege.//"\\ (aus Nansen: In Nacht und Eis", 1897)\\
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 ===== Systematische Arbeiten in Deutschland: Hörster und Steinmüller mit dem Philips-Experimentierhaus ===== ===== Systematische Arbeiten in Deutschland: Hörster und Steinmüller mit dem Philips-Experimentierhaus =====
  
-{{:picopen:philips_experimentierhaus.jpg?300 }} <- **Das Philips-Experimentierhaus (aus: Hörster et al)**\\ Parallel zu den skandinavischen und amerikanischen Entwicklungen, wurde in Deutschland von H. Hörster (Gruppenleiter), B. Steinmüller (Gebäudemodelle und Simulationen) und anderen Mitarbeitern, eine systematische Studie über Energie-effiziente Gebäude, mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung durchgeführt. +{{:picopen:philips_experimentierhaus.jpg?300 }} <- **Das Philips-Experimentierhaus (aus: Hörster et al)**\\ Parallel zu den skandinavischen und amerikanischen Entwicklungen, wurde in Deutschland von H. Hörster (Gruppenleiter), B. Steinmüller (Gebäudemodelle und Simulationen) und anderen Mitarbeitern, eine systematische Studie über energieeffiziente Gebäude, mit Mitteln des Bundesministeriums für Forschung durchgeführt. 
-Ein hervorragend gedämmtes Versuchs-Haus, erbaut im Jahr 1974/75, ausgestattet mit einem Erdwärmetauscher, einem kontrollierten Lüftungssystem, Solartechnik und Wärmepumpentechnologie, „bewohnt“ von einem Computer, diente als Test- und Vergleichsobjekt für die Computermodelle, welche verwendet wurden, um die Möglichkeiten der Energieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zu untersuchen. +Ein hervorragend gedämmtes Versuchshaus, erbaut im Jahr 1974/75, ausgestattet mit einem Erdwärmetauscher, einem kontrollierten Lüftungssystem, Solartechnik und Wärmepumpentechnologie, „bewohnt“ von einem Computer, diente als Test- und Vergleichsobjekt für die Computermodelle, welche verwendet wurden, um die Möglichkeiten der Energieeffizienz und die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zu untersuchen. 
 Diese Studien zeigten, dass allein durch passive Maßnahmen Energieeinsparungen um einen Faktor 10 bis 20 in Europa und Amerika realisiert werden können. Sie erbrachten somit den Nachweis, dass diese Maßnahmen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu energieeffizienten Gebäuden sind. Diese Studien zeigten, dass allein durch passive Maßnahmen Energieeinsparungen um einen Faktor 10 bis 20 in Europa und Amerika realisiert werden können. Sie erbrachten somit den Nachweis, dass diese Maßnahmen ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu energieeffizienten Gebäuden sind.
  
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     * Das noch fehlende Bewusstsein über die Notwendigkeit einer dauerhaften [[Planung:Luftdichtheit]]. Erkenntnisse dazu wurden vor allem in Schweden gesammelt. [[http://www.managenergy.tv/metv/portal/index.html?viewConference=199&catId=202|Prof. Arne Elmroth]] ist einer der entscheidenden Pioniere in dieser Frage.     * Das noch fehlende Bewusstsein über die Notwendigkeit einer dauerhaften [[Planung:Luftdichtheit]]. Erkenntnisse dazu wurden vor allem in Schweden gesammelt. [[http://www.managenergy.tv/metv/portal/index.html?viewConference=199&catId=202|Prof. Arne Elmroth]] ist einer der entscheidenden Pioniere in dieser Frage.
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     * Fehlende gute Lösungen für [[Planung:wärmeschutz:Fenster|energieeffiziente Fenster]] (Lovins: "Wir hätten eine bessere thermische Trennung der Fensterrahmen verwenden sollen."). Dadurch waren die Fenster oft klein oder sie mussten aufwändig mit temporärer Dämmung verdeckt werden. Beides waren Gründe, warum der Ansatz in der Breite nicht aufgenommen wurde.     * Fehlende gute Lösungen für [[Planung:wärmeschutz:Fenster|energieeffiziente Fenster]] (Lovins: "Wir hätten eine bessere thermische Trennung der Fensterrahmen verwenden sollen."). Dadurch waren die Fenster oft klein oder sie mussten aufwändig mit temporärer Dämmung verdeckt werden. Beides waren Gründe, warum der Ansatz in der Breite nicht aufgenommen wurde.
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     * Fehlende Zuverlässigkeit der Energieeffizienz der verwendeten Technik. In vielen Projekten kam es zum Effekt der "technological christmas trees", komplizierter Technik, die am Ende nicht oder nicht lange funktionierte.     * Fehlende Zuverlässigkeit der Energieeffizienz der verwendeten Technik. In vielen Projekten kam es zum Effekt der "technological christmas trees", komplizierter Technik, die am Ende nicht oder nicht lange funktionierte.
  
grundlagen/anmerkungen_zur_geschichte.txt · Zuletzt geändert: 2020/12/02 15:41 von wfeist