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beispiele:wohngebaeude:sozialwohnbau

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beispiele:wohngebaeude:sozialwohnbau [2022/03/13 22:32] – [Schlusswort] wfeistbeispiele:wohngebaeude:sozialwohnbau [2023/01/10 22:23] (aktuell) – [Auswirkung auf die Miete] wfeist
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   * Die Wärmedämmung opaker Hüllflächen: Für den Geschosswohnbau relevant ist vor allem die Wärmedämmung der Außenwände, da die Flächenverhältnisse von Dachfläche und Grundfläche zu Wohnfläche mit zunehmender Wohnungsanzahl (Geschosszahl und Wohnungen je Geschoss) stark abnehmen. Passivhaus übliche Dämmstärken liegen selbst bei teureren Dämmsystemen mit Mineralwolle im kostenoptimalen Bereich.   * Die Wärmedämmung opaker Hüllflächen: Für den Geschosswohnbau relevant ist vor allem die Wärmedämmung der Außenwände, da die Flächenverhältnisse von Dachfläche und Grundfläche zu Wohnfläche mit zunehmender Wohnungsanzahl (Geschosszahl und Wohnungen je Geschoss) stark abnehmen. Passivhaus übliche Dämmstärken liegen selbst bei teureren Dämmsystemen mit Mineralwolle im kostenoptimalen Bereich.
   * Passivhaus geeignete Fenster: Bei Fenstern mit Passivhausqualität gab es in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte in jeder Beziehung: Die Rahmen wurden schmaler und die Differenzkosten zu „gewöhnlichen Fenstern“ reduzierten sich. Für den hier zur Diskussion stehenden sozialen Wohnbau werden generell kostengünstige Fenster (in der Regel Kunststofffenster) verwendet.   * Passivhaus geeignete Fenster: Bei Fenstern mit Passivhausqualität gab es in den vergangenen Jahren bedeutende Fortschritte in jeder Beziehung: Die Rahmen wurden schmaler und die Differenzkosten zu „gewöhnlichen Fenstern“ reduzierten sich. Für den hier zur Diskussion stehenden sozialen Wohnbau werden generell kostengünstige Fenster (in der Regel Kunststofffenster) verwendet.
-  * Gute Luftdichtheit der Gebäudehülle (n<sub>50</sub> ≤ 0,6 h<sup>-1</sup>): Eine ausreichende Luftdichtheit der Gebäudehülle ist die Grundvoraussetzung für eine dauerhaft schadensfreie Konstruktion. Ausreichend luftdicht ist in diesem Sinn bei einer hüllflächen-bezogenen spezifischen Leckagerate von q50 unter 0,5 m³/(m²h) gegeben. Diese Qualität reicht bei einem Mehrgeschosswohnbau immer aus, um einen Luftdichtheitskennwert von n<sub>50</sub> < 0,6 h<sup>-1</sup> zu erreichen; das ist genau der Anforderungswert für den Passivhausstandard. Allein aus Gründen des Bautenschutzes ist diese Qualität ohnehin erforderlich, sie zu erreichen ist vor allem eine Aufgabe guter Planung, die Kosten dafür sind gering - und die Mehrkosten für die Passivhausqualität in Wahrheit nicht vorhanden (ohnehin erforderlich!). Wir setzen die Kosten für den Luftdichtheitstest hier trotzdem an; einfach, weil dieser zwar sachlich notwendig ist - aber eben derzeit leider meist nicht durchgeführt wird.+  * Gute Luftdichtheit der Gebäudehülle (n<sub>50</sub> ≤ 0,6 h<sup>-1</sup>): Eine ausreichende Luftdichtheit der Gebäudehülle ist die Grundvoraussetzung für eine dauerhaft schadensfreie Konstruktion. Ausreichend luftdicht ist in diesem Sinn bei einer hüllflächen-bezogenen spezifischen Leckagerate von q<sub>50</sub> unter 0,5 m³/(m²h) gegeben. Diese Qualität reicht bei einem Mehrgeschosswohnbau immer aus, um einen Luftdichtheitskennwert von n<sub>50</sub> < 0,6 h<sup>-1</sup> zu erreichen; das ist genau der Anforderungswert für den Passivhausstandard. Allein aus Gründen des Bautenschutzes ist diese Qualität ohnehin erforderlich, sie zu erreichen ist vor allem eine Aufgabe guter Planung, die Kosten dafür sind gering - und die Mehrkosten für die Passivhausqualität in Wahrheit nicht vorhanden (ohnehin erforderlich!). Wir setzen die Kosten für den Luftdichtheitstest hier trotzdem an; einfach, weil dieser zwar sachlich notwendig ist - aber eben derzeit leider meist nicht durchgeführt wird.
   * Wärmebrückenfreie Konstruktionen: Wärmebrückenfreie Konstruktionen sind am praktisch ausgeführten Gebäude nicht teurer als eine Bauweise ohne sorgfältige Planung in dieser Beziehung; eine Ausnahme sind dabei nur die thermisch getrennten Balkonauskragungen – auch diese sind allerdings heute weitgehend aus bauphysikalischen Gründen zur Selbstverständlichkeit geworden.   * Wärmebrückenfreie Konstruktionen: Wärmebrückenfreie Konstruktionen sind am praktisch ausgeführten Gebäude nicht teurer als eine Bauweise ohne sorgfältige Planung in dieser Beziehung; eine Ausnahme sind dabei nur die thermisch getrennten Balkonauskragungen – auch diese sind allerdings heute weitgehend aus bauphysikalischen Gründen zur Selbstverständlichkeit geworden.
   * Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung: Es wird inzwischen in der Bauwirtschaft kaum noch bestritten, dass ein gesicherter Luftaustausch bei neuen und sanierten Wohnbauten unverzichtbar ist. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung leistet zudem einen hohen Beitrag zur Energieeinsparung in Ge-schosswohnbauten (von ca. 20 kWh/(m²a)). Die Investitionskosten für solche An-lagen sind in den letzten Jahren stark gesunken - und deren Wirtschaftlichkeit im Lebenszyklus inzwischen unbestreitbar.   * Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung: Es wird inzwischen in der Bauwirtschaft kaum noch bestritten, dass ein gesicherter Luftaustausch bei neuen und sanierten Wohnbauten unverzichtbar ist. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung leistet zudem einen hohen Beitrag zur Energieeinsparung in Ge-schosswohnbauten (von ca. 20 kWh/(m²a)). Die Investitionskosten für solche An-lagen sind in den letzten Jahren stark gesunken - und deren Wirtschaftlichkeit im Lebenszyklus inzwischen unbestreitbar.
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-|{{:picopen:picopen:passivhaus_kost_sozial.jpg?600|}}|+|{{:picopen:passivhaus_kost_sozial.jpg?600|}}|
 |Abbildung: Anhaltswerte zu Mehrinvestitionskosten eines Geschosswohnbaus im Passivhausstandard gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen (GEG/EnEV) (aus Bottom-up Detailanalyse)|| |Abbildung: Anhaltswerte zu Mehrinvestitionskosten eines Geschosswohnbaus im Passivhausstandard gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen (GEG/EnEV) (aus Bottom-up Detailanalyse)||
  
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 Effektiv reduziert sich somit die Warmmiete um ca. 15 Cent/m². Für Gebäude mit einem Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh/(m²a) – Passivhausgebäude – sind gemäß Heizkosten-Verordnung Warmmieten-Modelle (d.h. Entfall der Verpflichtung zur verbrauchsabhängigen Abrechnung) möglich. Wird auf eine Heizkostenabrechung verzichtet, spart dies nochmals monatlich mehr als 5 Cent/m².  Effektiv reduziert sich somit die Warmmiete um ca. 15 Cent/m². Für Gebäude mit einem Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh/(m²a) – Passivhausgebäude – sind gemäß Heizkosten-Verordnung Warmmieten-Modelle (d.h. Entfall der Verpflichtung zur verbrauchsabhängigen Abrechnung) möglich. Wird auf eine Heizkostenabrechung verzichtet, spart dies nochmals monatlich mehr als 5 Cent/m². 
  
-Wie das Beispiel im Geschosswohnbau zeigt, spricht auch die Ökonomie für die hohe Energieeffizienz beim Passivhaus und das bereits ohne Berücksichtigung der attraktiven aktuellen Förderprogramme. Hier ist Klimaschutz zum Nulltarif möglich.  +Wie das Beispiel im Geschosswohnbau zeigt, spricht auch die Ökonomie für die hohe Energieeffizienz beim Passivhaus und das bereits ohne Berücksichtigung der attraktiven aktuellen Förderprogramme. Hier ist Klimaschutz zum Nulltarif möglich((Bemerkung vom Januar 2023: Wir haben in diesem Beitrag mit mittleren heizwärmekosten von 10 Cent/kWh gerechnet, das war vor der Gaskrise. Inzwischen sind rund 15 Cent/kWh für die Zukunft realistisch(marginale Kosten einer kWh Heizwärme inkl. Hilfsenergie und leistungsabhängigen Wartungs- und Kapitalkosten). Damit kostet die Dienstleitung 'behagliches Heizen', bereitgestellt durch Energieeffizienz, beim Endverbraucher hier nur weniger als die Hälfte als der Pfad über konventionelle Energiebeschaffung.)).  
  
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 |2021   |55     | Sozialer Geschosswohnbau: Kostengünstig und energieeffizient - (k)ein Widerspruch?|Oliver Kah|Gebäudetechnik: Zu-/Abluftanlage mit WRG vs. Abluftanlage | |2021   |55     | Sozialer Geschosswohnbau: Kostengünstig und energieeffizient - (k)ein Widerspruch?|Oliver Kah|Gebäudetechnik: Zu-/Abluftanlage mit WRG vs. Abluftanlage |
 |2021   |55     | Sozialer Geschosswohnbau: Kostengünstig und energieeffizient - (k)ein Widerspruch?|Dr. Witta Ebel, Oliver Kah|Zusammenfassung und Schlussfolgerungen   | |2021   |55     | Sozialer Geschosswohnbau: Kostengünstig und energieeffizient - (k)ein Widerspruch?|Dr. Witta Ebel, Oliver Kah|Zusammenfassung und Schlussfolgerungen   |
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