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beispiele:wohngebaeude:einfamilienhaeuser:das_erste_passivhaus_in_darmstadt-kranichstein

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beispiele:wohngebaeude:einfamilienhaeuser:das_erste_passivhaus_in_darmstadt-kranichstein [2015/03/20 08:31] – [Die Lüftung] wolfgangfeist@googlemail.combeispiele:wohngebaeude:einfamilienhaeuser:das_erste_passivhaus_in_darmstadt-kranichstein [2016/06/15 13:50] francis.bosenick@passiv.de
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 Besonders wertvoll für die Wissenschaft war die Möglichkeit, im Passivhaus Darmstadt Temperaturen und Energieströme hochgenau zu messen. Zusammen mit einem stundengenauen Benutzerprotokoll war es möglich, die Messwerte aus dem Haus mit den Rechenergebnissen der dynamischen Simulation zu vergleichen [[Beispiele:Wohngebäude:Einfamilienhäuser:Das erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein#Literatur|[Feist 1997a] ]]. Hierbei konnten die entscheidenden Modellansätze bestätigt werden; z.B. wurden die Vorgänge der instationären Wärmeleitung genauestens reproduziert, ebenso die Wärmestrahlung im Raum und die Temperaturverläufe auf den Fensterglasoberflächen. Erstmals liegen damit validierte instationäre Gebäudemodelle für regulär genutzte Wohngebäude vor (**__Abb. 4__**).\\ Besonders wertvoll für die Wissenschaft war die Möglichkeit, im Passivhaus Darmstadt Temperaturen und Energieströme hochgenau zu messen. Zusammen mit einem stundengenauen Benutzerprotokoll war es möglich, die Messwerte aus dem Haus mit den Rechenergebnissen der dynamischen Simulation zu vergleichen [[Beispiele:Wohngebäude:Einfamilienhäuser:Das erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein#Literatur|[Feist 1997a] ]]. Hierbei konnten die entscheidenden Modellansätze bestätigt werden; z.B. wurden die Vorgänge der instationären Wärmeleitung genauestens reproduziert, ebenso die Wärmestrahlung im Raum und die Temperaturverläufe auf den Fensterglasoberflächen. Erstmals liegen damit validierte instationäre Gebäudemodelle für regulär genutzte Wohngebäude vor (**__Abb. 4__**).\\
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-Ergänzung (2010): Nach wie vor wird das erste Passivhaus in Darmstadt Kranichstein von den ursprünglichen vier Familien bewohnt - und die gemessenen Heizwärme-Verbrauchswerte liegen um 10 kWh/(m²a) (beheizte Wohnfläche oder TFA). Es gab bisher keine größeren Instandhaltungsmaßnahmen - alle Haustechniksysteme laufen in ihrer ursprünglichen Konfiguration; Fassaden, Dach und Fenster sind unverändert.\\+Ergänzung (2010): Nach wie vor wird das erste Passivhaus in Darmstadt Kranichstein von den ursprünglichen vier Familien bewohnt - und die gemessenen Heizwärme-Verbrauchswerte liegen um 10 kWh/(m²a) (beheizte Wohnfläche oder TFA). Es gab bisher keine größeren Instandhaltungsmaßnahmen - alle Haustechniksysteme laufen in ihrer ursprünglichen Konfiguration, nur die Ventilatoren wurden ersetzt; Fassaden, Dach und Fenster sind unverändert.\\
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 |{{:picopen:messung_energieeinsparung_passivhaus.png?500}}| |{{:picopen:messung_energieeinsparung_passivhaus.png?500}}|
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 ===== Kostenentwicklung und Marktdurchdringung ===== ===== Kostenentwicklung und Marktdurchdringung =====
  
-Seit dem ersten Passivhaus-Prototypen in Kranichstein sind **die baulichen Mehrkosten für Passivhäuser um etwa einen Faktor 7 gefallen**: von über 50 000 Euro auf heute gerade noch ca. 6 bis 15 000 Euro je Wohneinheit - bei einem großen Geschosswohnungsbau weniger, bei einem freistehenden Einfamilienhaus an der obern Grenze der Spanne. Das bedeutet: Passivhäuser sind heute bereits für jedermann erschwinglich. Dank der enormen **Energieeinsparung** "rechnet" sich das Passivhaus schon heute, wenn man einen mittleren künftigen Endenergiepreis für Heizzöl oder Erdgas von nur 6 €Cent/kWh annimmt. Aktuell kosten diese Brennstoffe mehr; eine "Wirtschaftlichkeitslücke" gibt es nicht mehr, die angebotenen **Förderprogramme** verbessern die Situation noch. So fördert die KfW Förderbank den Bau von Passivhäusern mit einem zinsgünstigen Kredit und Zuschüssen.\\+Seit dem ersten Passivhaus-Prototypen in Kranichstein sind **die baulichen Mehrkosten für Passivhäuser um etwa einen Faktor 7 gefallen**: von über 50 000 Euro auf heute (2006) gerade noch ca. 6 bis 15 000 Euro je Wohneinheit - bei einem großen Geschosswohnungsbau weniger, bei einem freistehenden Einfamilienhaus an der obern Grenze der Spanne. Das bedeutet: Passivhäuser sind heute bereits für jedermann erschwinglich. Dank der enormen **Energieeinsparung** "rechnet" sich das Passivhaus schon heute, wenn von einem mittleren künftigen Endenergiepreis für Heizzöl oder Erdgas von nur 6 €Cent/kWh ausgegangen wird. Aktuell kosten diese Brennstoffe mehr; eine "Wirtschaftlichkeitslücke" gibt es nicht mehr, die angebotenen **Förderprogramme** verbessern die Situation noch. So fördert die KfW Förderbank den Bau von Passivhäusern mit einem zinsgünstigen Kredit und Zuschüssen.\\
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-Auch ohne diese Förderung ist es in den letzten Jahren steil bergauf gegangen mit dem Zubau von Passivhäusern. Ende 1999 waren etwa 300 Wohnungen allein in Deutschland bezogen, Ende 2000 waren es schon etwa 1000 und 2006 zwischen 6000 und 7000. Auch bei den Passivhäusern der 2. Generation werden die extrem niedrigen projektierten Energieverbrauchswerte wieder erreicht [[Beispiele:Wohngebäude:Einfamilienhäuser:Das erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein#Literatur|[Feist 2000] ]]; eine Dokumentation dazu im Internet finden Sie hier: [[Betrieb:Nutzung & Erfahrungen:Messergebnisse:Messergebnisse zum Energieverbrauch]].\\+Auch ohne diese Förderung ist es in den letzten Jahren steil bergauf gegangen mit dem Zubau von Passivhäusern. Ende 1999 waren etwa 300 Wohnungen allein in Deutschland bezogen, Ende 2000 waren es schon etwa 1000 und 2006 zwischen 6000 und 7000 (2016: mehr als 30000). Auch bei den Passivhäusern der 2. Generation werden die extrem niedrigen projektierten Energieverbrauchswerte wieder erreicht [[Beispiele:Wohngebäude:Einfamilienhäuser:Das erste Passivhaus in Darmstadt-Kranichstein#Literatur|[Feist 2000] ]]; eine Dokumentation dazu im Internet finden Sie hier: [[Betrieb:Nutzung & Erfahrungen:Messergebnisse:Messergebnisse zum Energieverbrauch]].\\
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 Aber der Fortschritt liegt nicht nur in der Quantität. Dadurch, dass **immer mehr für das Passivhaus geeignete Produkte am Markt verfügbar** werden, steigt die Qualität bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Die **Vielfalt der realisierten Gebäude** nimmt zu: Es wird deutlich, dass es sich beim Passivhaus um einen Standard und nicht um eine spezielle Bauweise handelt. Passivhäuser sind Aber der Fortschritt liegt nicht nur in der Quantität. Dadurch, dass **immer mehr für das Passivhaus geeignete Produkte am Markt verfügbar** werden, steigt die Qualität bei gleichzeitig sinkenden Preisen. Die **Vielfalt der realisierten Gebäude** nimmt zu: Es wird deutlich, dass es sich beim Passivhaus um einen Standard und nicht um eine spezielle Bauweise handelt. Passivhäuser sind