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bau:qualitaetssicherung:waermebruecken:waermebruecken

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bau:qualitaetssicherung:waermebruecken:waermebruecken [2018/10/29 13:01] cblagojevicbau:qualitaetssicherung:waermebruecken:waermebruecken [2022/11/28 04:20] (aktuell) yaling.hsiao@passiv.de
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 Die Bereiche der Gebäudehülle, an denen gegenüber der Fläche erhöhte Transmissionswärmeverluste auftreten, werden als Wärmebrücken bezeichnet. Bei mäßiger Detailausbildung liegt ihr Verlustanteil bei 10 bis 20 % – in ungünstigen Fällen bei über 30 % der Transmissionsverluste in den Flächen. Die Auswirkungen hinsichtlich der niedrigen raumseitigen Oberflächentemperaturen und der sich daraus ergebenden Schimmelpilzproblematik können gravierend sein und mindern Komfort und Gesundheitsqualität eines Gebäudes erheblich. Die Bereiche der Gebäudehülle, an denen gegenüber der Fläche erhöhte Transmissionswärmeverluste auftreten, werden als Wärmebrücken bezeichnet. Bei mäßiger Detailausbildung liegt ihr Verlustanteil bei 10 bis 20 % – in ungünstigen Fällen bei über 30 % der Transmissionsverluste in den Flächen. Die Auswirkungen hinsichtlich der niedrigen raumseitigen Oberflächentemperaturen und der sich daraus ergebenden Schimmelpilzproblematik können gravierend sein und mindern Komfort und Gesundheitsqualität eines Gebäudes erheblich.
  
-Wärmebrückenverluste werden nach EnEV pauschal mit einem Aufschlag zum U-Wert von ΔU<sub>WB</sub> = 0,1 W/(m²K) gerechnet, bei Einhaltung der vorgegebenen Standarddetails nach DIN 4108 (Beiblatt 2) mit 0,5 W/(m²K). Diese sind allerdings bei der Sanierung nur in neu ausgebildeten Bereichen ausführbar. Besonders bei bestehenden Konstruktionsanschlüssen im Sockelbereich und bei Innenwandanschlüssen zum unbeheizten Keller oder zur Bodenplatte sind fast ausnahmslos ungünstige Wärmebrückenfaktoren zu erwarten. Eine ursächliche Behebung ist in diesen Fällen schwierig. Stattdessen geht es bei solchen Details darum den Weg des Wärmeabflusses zu verlängern und damit den Wärmebrückenverlustkoeffizienten zu verbessern.+Wärmebrückenverluste werden nach EnEV pauschal mit einem Aufschlag zum U-Wert von ΔU<sub>WB</sub> = 0,1 W/(m²K) gerechnet, bei Einhaltung der vorgegebenen Standarddetails nach DIN 4108 (Beiblatt 2) mit 0,05 W/(m²K). Diese sind allerdings bei der Sanierung nur in neu ausgebildeten Bereichen ausführbar. Besonders bei bestehenden Konstruktionsanschlüssen im Sockelbereich und bei Innenwandanschlüssen zum unbeheizten Keller oder zur Bodenplatte sind fast ausnahmslos ungünstige Wärmebrückenfaktoren zu erwarten. Eine ursächliche Behebung ist in diesen Fällen schwierig. Stattdessen geht es bei solchen Details darum den Weg des Wärmeabflusses zu verlängern und damit den Wärmebrückenverlustkoeffizienten zu verbessern.
  
 Bei der Planung einer energieeffizienten Sanierung ist sehr zu empfehlen, alle Wärmebrücken mit ihren Längen zu erfassen. Die dazugehörigen Wärmebrückenverlustkoeffizienten (Ψ (Psi)-Werte) müssen entweder berechnet oder aus Wärmebrückenatlanten bzw. sonstigen Quellen übernommen werden. Bei solch einer detaillierten Wärmebrückenermittlung für charakteristische Mehrfamilienhäuser der 1950er und 1960er Jahre liegt der resultierende Wert für ΔU<sub>WB</sub> bei 0,02 bis 0,03 W/(m²K), wenn eine gewissenhafte Reduzierung der Wärmebrücken betrieben wird. Optimierte Passivhaus-Neubauten weisen dazu im Vergleich einen Wert für ΔU<sub>WB</sub> von 0,01 bis minus 0,01 W/(m²K) auf. Diese Kennwerte sind bei Sanierungen im Bereich oberhalb des Sockels in günstigen Fällen zu erzielen, wenn alle Anschlüsse neu ausgebildet werden können. Bei der Planung einer energieeffizienten Sanierung ist sehr zu empfehlen, alle Wärmebrücken mit ihren Längen zu erfassen. Die dazugehörigen Wärmebrückenverlustkoeffizienten (Ψ (Psi)-Werte) müssen entweder berechnet oder aus Wärmebrückenatlanten bzw. sonstigen Quellen übernommen werden. Bei solch einer detaillierten Wärmebrückenermittlung für charakteristische Mehrfamilienhäuser der 1950er und 1960er Jahre liegt der resultierende Wert für ΔU<sub>WB</sub> bei 0,02 bis 0,03 W/(m²K), wenn eine gewissenhafte Reduzierung der Wärmebrücken betrieben wird. Optimierte Passivhaus-Neubauten weisen dazu im Vergleich einen Wert für ΔU<sub>WB</sub> von 0,01 bis minus 0,01 W/(m²K) auf. Diese Kennwerte sind bei Sanierungen im Bereich oberhalb des Sockels in günstigen Fällen zu erzielen, wenn alle Anschlüsse neu ausgebildet werden können.
bau/qualitaetssicherung/waermebruecken/waermebruecken.txt · Zuletzt geändert: 2022/11/28 04:20 von yaling.hsiao@passiv.de