======Video-Konferenz====== ===Eine persönliche Erfahrung=== Zunächst bedingt durch die Maßnahmen der Virus-Kontrolle haben wir verschiedene Internet-basierte Tools ausprobiert, mit denen eine Kommunikation und sogar Konferenzen ohne die Notwendigkeit langer Anreisen möglich sind. Einige Erfahrungen dazu möchte ich hier teilen: * Ganz am Anfang war es mit einer Anzahl dieser Software nicht immer einfach, das auf den eigenen internetfähigen Geräten auch zum Laufen zu bringen - aber schließlich, nach einigen Versuchen, hat es doch immer geklappt. Inzwischen sind die Programme weiter verbessert und die Anleitungen weniger kompliziert: Im Grunde ist es jetzt wirklich einfach, ein solches Konferenz-Programm auf dem eigenen System zum laufen zu bringen. Wie immer werden wir hier keine Werbung für bestimmte Dienste aufnehmen: Es gibt auch solche, die für die private Nutzung kostenlos sind (Suche z.B. nach "video call software"). * Von unserem Standort((Darmstadt)) aus waren die Verbindungen auch bis auf wenige Ausnahmen stabil. Dass einzelne Verzögerungen vorkamen, störte im Grunde wenig - auch bei direkten Gesprächen kommt es vor, dass etwas nicht verstanden wurde und nachgefragt werden muss. * Insbesondere z.B. bei Besprechungen innerhalb einer Arbeitsgruppe mit mehr als 10 Personen empfinden wir ein Online-Treffen fast immer effizienter als einen physisch wahrgenommenen Termin in einem Besprechungsraum, das aus einer Reihe von Gründen * Die jeweils Sprechenden sind leichter zu verstehen - sie stehen nämlich immer im Zentrum der Übertragung, aber auch die Umgebungsgeräusche sind geringer; Ablenkungen durch Einwürfe sind weniger störend - diese erfolgen praktischerweise durch eine eingetippte Nachricht im immer parallel verfügbaren Chat oder aus einer Wortmeldung. * Durch die Möglichkeit der Wortmeldung verlaufen Debatten disziplinierter. * Bild- und Textmaterial kann auf einfache Weise unmittelbar mit allen Teilnehmern geteilt werden; dies können das gegebenenfalls per "Screenshot" sogar zum merken oder späteren Bearbeitung ablegen. * Ist eine Passage der Besprechung für eine Person weniger interessant, kann sie sich für diese Zeit herausnehmen und den weiteren verlauf dennoch aus dem Augenwinkle verfolgen -ohne dass das irgendjemanden stören müsste((Ich erinnere mich noch gut an Studierende, die im Hörsaal allen nur denkbaren Aktivitäten nachgingen - sehr zum Nachteil für die anderen, die dadurch weniger konzentriert zuhören konnten)). * In der Regel ist ein pünktlicher Beginn leichter möglich, da viele Gründe für Verspätungen einzelner Personen wegfallen. Der für mich entscheidende Punkt allerdings ist die Zeitersparnis: Anreisezeiten nahmen früher oft wesentliche Teile meines Zeit-Budgets in Anspruch; und viele dieser Zeiten lassen sich nur eingeschränkt für andere Dinge nutzen: In einem PKW sind die Möglichkeiten wegen der Enge des Raumes, aber auch der immer auftretenden Trägheitskräfte begrenzt; in Bahn oder Flugzeugt ist Lesen, manchmal auch Arbeiten am portablen Gerät durchaus möglich - wird aber oft durch andere Ereignisse unterbrochen und auch die Internet-Verbindungen sind dabei häufig wenig stabil. Zu diesen individuellen Vorteilen der Online-Besprechung, zu denen unterschiedliche Personen subjektiv durchaus unterschiedlich stehen, kommt ein ganz entscheidender dazu: Durch die eingesparten Wege wird die Umwelt geschont, insbesondere durch geringere CO2-Emissionen. Gerüchte, dass die Aufrechterhaltung der Online-Verbindung selbst "extrem viel" Emissionen verursachen würde, sind nicht korrekt: Natürlich verbrauchen die Endgeräte Energie und die Server, über die die Gespräche geleitet werden, auch. Sobald die Anreisewege aber länger als ca. 2 km werden, wird selbst bei Nutzung eines E-Bikes deutlich mehr verbraucht, bei Anfahrt mit einem durchschnittlichen PKW (wieder 2 km Anfahrtsweg gerechnet) das mehr als 100-fache. Bei weiteren Anfahrtswegen wird das noch offensichtlicher. Fazit: Es lohnt sich wirklich, finanziell und für die Umwelt, das einmal auszuprobieren.