planung:energieeffizienz_ist_berechenbar
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+ | ====== Energieeffizienz ist berechenbar 🌡️====== | ||
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+ | Effizienz bedeutet, den benötigten **Energieeinsatz** für eine **gewünschte Dienstleistung** zu verringern. Durch Effizienz wird demnach der Energieverbrauch durch intelligente, | ||
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+ | Übertragen auf den Gebäudesektor ist die gewünschte Dienstleistung, | ||
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+ | Es stellt sich die Frage, mit welchen technischen Lösungen die Effizienz nun verbessert werden kann. Um einen genauen Einblick über die Wärmeströme eines konkreten Gebäudes zu bekommen, können wir diese bestimmen: In einem existierenden Gebäude messen((auch wenn das sehr aufwendig ist)); bei einer Planung hilft nur die Berechnung. Die Möglichkeit, | ||
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+ | ===== Genaues Modell: Dynamische Simulation ===== | ||
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+ | Bei den ersten Passivhäusern war es noch unverzichtbar, | ||
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+ | Mit einer Simulation, die sich an den physikalischen Grundgesetzen orientiert, kann das Verhalten der Gebäude aber sehr genau vorausberechnet werden. Das Problem dabei ist nur: Die Eingabedaten für ein instationäres Simulationsprogramm sind sehr umfangreich. Unser Computermodell für das Passivhaus Darmstadt Kranichstein verlangt über 2000 unabhängige Eingabedaten (ohne den Klimadatensatz). Soll die Simulation zuverlässige Ergebnisse liefern, dann müssen diese Daten korrekt und gemäß der tatsächlichen Geometrie des Gebäudes bestimmt werden. \\ | ||
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+ | Wie der Vergleich zwischen Simulation und Messergebnissen zeigt, ist dies möglich ([AkkP 5] , vgl. Abb. 1), aber der Aufwand für ein solches Modell ist sehr groß und nicht alle benötigten Daten sind gleich wichtig. Trotzdem können bei ungeeigneten Werten für „unwichtige“ Daten falsche Ergebnisse entstehen. \\ | ||
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+ | Projekt \\ Passivhaus Darmstadt Kranichstein.** \\ \\ | ||
+ | Verwendetes Simulationsprogramm: | ||
+ | der Vergleich wurde publiziert in [AkkP 5].//| \\ | ||
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+ | ===== Ein pragmatischerer Weg: Vereinfachte Modelle, klare Eingabedaten ===== | ||
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+ | Durch Vergleiche verschiedener Simulationsmodelle konnte das Passivhaus Institut herausfinden, | ||
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+ | * Behandlung des ganzen Hauses als eine Zone \\ | ||
+ | * Berechnung von Monatsenergiebilanzen statt zeitaufgelöster instationärer Simulation \\ | ||
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+ | bereits eine für praktische Planungszwecke ausreichende Genauigkeit erzielt werden kann (vgl. Abb. 2). \\ | ||
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+ | Die Vorteile einer weitgehenden Vereinfachung liegen nicht nur in dem übersichtlicheren Berechnungsgang: | ||
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+ | * im viel geringeren Aufwand für die Datenerhebung (weil nur noch die Daten der Gebäudehülle und der Lüftung ermittelt werden müssen), \\ | ||
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+ | * in den dadurch verringerten Fehlerquellen bei der Erstellung und der leichteren Überprüfbarkeit des Berechnungsgangs (Prüfingenieuren graut es bei der Vorstellung, | ||
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+ | * in der Konzentration auf die eigentlich wichtigsten Einflussgrößen und \\ | ||
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+ | * in der Einbeziehung wirklich aller dieser wichtigen Einflussgrößen. \\ | ||
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+ | Der letzte Punkt sei kurz erläutert: Die meisten hochentwickelten Simulationsprogramme sind zwar bei bestimmten physikalischen Prozessen sehr genau (z.B. bei der instationären Wärmeleitung oder beim Strahlungswärmeaustausch), | ||
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+ | Natürlich ist jede Vereinfachung mit einem Verlust an Genauigkeit verbunden - jedes nicht ganz korrekte Eingabedatum in ein komplexes Modell führt aber ebenso zu Genauigkeitsverlusten. Und, pragmatisch betrachtet, ist die mögliche Genauigkeit einer Berechnung beim (wetterabhängigen!) thermischen Verhalten von Gebäuden ohnehin begrenzt. Wir argumentieren hier ausdrücklich nicht gegen den Einsatz von Simulationsprogrammen. Ganz im Gegenteil, für die Wissenschaft ist dies der einzig richtige Weg. Für den praktischen Planungsprozess bei einem bereits bewährten Baukonzept kann aber die Verwendung vereinfachter, | ||
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+ | |[[planung: | ||
+ | |//**Das für den Bau von Passivhäusern weltweit optimal eingestellte Verfahren ist \\ inzwischen tausendfach bewährt: [[planung: | ||
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+ | ===== Literatur ===== | ||
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+ | **[Feist 1994]** Thermische Gebäudesimulation; | ||
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+ | **[PHPP 2007]** Feist, W.; Pfluger, R.; Kaufmann, B.; Schnieders, J.; Kah, O.: Passivhaus Projektierungs Paket 2007, Passivhaus Institut Darmstadt, 2007 \\ | ||
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